ja — was ist hochbegabung?

The Secret of Success…

Die Begabung eines Menschen hat viele Facetten.
Es gibt somit auch in den verschiedensten Bereichen überdurchschnittliche Begabungen.

Eine besondere Begabung kann entweder in nur einem der beschriebenen Bereiche oder in mehreren bestehen.

So finden wir z. B. Menschen, die

sozial

sozial-emotional herausragen.

kunst

im musisch-künstlerischen Bereich Großartiges vollbringen.

Sport

im Sport überdurchschnittliche Leistungen erbringen.

messbar

mit ihren intellektuellen  praktischen Fähigkeiten andere weit übertreffen.

Im Folgenden ist mit Hochbegabung aber NUR die herausragende Fähigkeit im intellektuellen Bereich gemeint.
Nur diese Fähigkeit wird mit Hilfe der  gängigen Intelligenztests erfasst.
Oft ist es diese Fähigkeit durch die evtl. in anderen gesellschaftlichen Bereichen Probleme auftreten.

Hochbegabung bezeichnet eine umfassende, weit über dem Durchschnitt liegende intellektuelle Begabung eines Menschen. Die Übergänge des Begabungsniveaus sind dabei fließend. Um Hochbegabung definieren zu können, bedient man sich der  Gaußschen Normalverteilung. 2 bis 3 % der Kinder eines Jahrgangs gelten als hochbegabt. Manche sprechen schon ab einem Intelligenzquotienten (IQ) von 125 von Hochbegabung, andere erst ab 130. Aufschluss über den IQ gibt ein Intelligenztest.

Besondere Fähigkeiten, die sich aus der Hochbegabung ergeben, werden nicht immer gezeigt. Viele der Kinder zeichnen sich aber durch ein früh entwickeltes, überdurchschnittliches Potential und außergewöhnliche Interessen aus. Nach dem Mehrfaktorenmodell von  Prof. Mönks spielen zur Erbringung fähigkeitsentsprechender Leistungen die Optimierung mehrere Faktoren eine Rolle. Zu der herausragenden Fähigkeit muss Kreativität und Motivation kommen, um die Hochbegabung offensichtlich zu machen. Hier spielt das soziale Umfeld des Kindes eine entscheidende Rolle.


Was genau zeichnet Hochbegabte Kinder aus?

Schon früh zeigt sich eine große Neugier und ein hohes Bedürfnis nach Information. Dass überdurchschnittliche Intelligenz mit einer anderen Verarbeitung des Gehirns einher geht, konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden. So herrscht in den Köpfen Hochbegabter mehr Chaos und Kreativität. Hochbegabte Menschen besitzen eine gesteigerte Aufnahmefähigkeit von Informationen. Das Gehirn Hochbegabter arbeitet assoziativer. Diese Fähigkeiten bedingen eine Beschleunigung der Denkfähigkeit und eine weitreichendere Verarbeitung als bei Normalbegabung. Das führt dazu, dass hochbegabte Kinder ihren Altersgenossen intellektuell um ca. 1 1/2 bis 2 Jahre voraus sind. Diese Beschleunigung der intellektuellen Entwicklung kann sich z. B. wie folgt zeigen:

  • außergewöhnlich reicher Wortschatz
  • steter Drang Neues kennenzulernen, beschäftigt zu werden
  • Interesse für Spezialgebiete, in denen ein tiefes Wissen erworben wird
  • Freude an abstrakten Symbolen (z.B. Autokennzeichen, Markenlogos oder Ähnliches)
  • beschleunigte Lernfähigkeit (z.B. das Kind kann ein Lied schon nach wenigen Wiederholungen auswendig)
  • logische Zusammenhänge werden schon früh hergestellt
  • frühes Lesen und Rechnen lernen in Eigenregie
  • viel Energie
  • besonderes Gefühl für Humor
  • starker Hang zum Perfektionismus
  • starke Neigung, etwas selber zu tun

Diese intellektuelle Beschleunigung macht das Kind im Umgang mit gleichaltrigen normalbegabten Kindern anders. Es fällt schon früh aus der Norm. Das merkt das Kind.


Was macht das Kind aus seiner Andersartigkeit ?

Es kann sein. dass das Kind:

  • sich gesellschaftlich einordnet, sich selbst emotional akzeptiert und keinerlei Probleme zeigt.
  • den Kontakt mit Älteren sucht, die eher seinem intellektuellen Niveau entsprechen.
  • seine Andersartigkeit versteckt, indem es seine Leistung dem allgemeinen Niveau anpasst und sich selbst somit unterfordert. Daraus resultieren auf Dauer häufig, aber nicht immer psychosomatische Beschwerden.
  • sich mit auffälligem Verhalten ein Ventil sucht.
  • durch Unterforderung oder anderer Probleme getriggert sich in sich zurückzieht und sich verweigert. Dann ist eine Hochbegabung besonders schwer zu erkennen.


Stolpersteine und Ziele im Umgang

Es gibt nicht DAS hochbegabte Kind. Unabhängig vom Intelligenzniveau haben alle Menschen – auch Hochbegabte – unterschiedliche Charaktereigenschaften. Jedes Kind- auch das hochbegabte – ist ein Individuum mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen und unterschiedlichen positiven wie negativen Eigenschaften.

Fr. Dr. med. Lubbe hat in einem ihrer Vorträge den Satz geprägt:  

 „Aus Blond kann man nicht Braunhaarig machen und umgekehrt. „

In Bezug auf Hochbegabung soll das heißen, ein hochbegabtes Kind kann man nie normal begabt machen. Es wird immer anders sein und nur wenn es in seiner Andersartigkeit akzeptiert, anerkannt und gefördert wird, kann es sich gut entwickeln.

  • Bezugpersonen, Eltern wie Pädagogen, sollten immer nach den individuellen Bedürfnissen eines jeden Kindes gucken, um zu erfahren, was für das jeweilige Kind zu tun oder eben nicht zu tun ist.
  • Das Ziel sollte ein selbstbewusstes Kind sein, das seinen – nicht der Norm entsprechenden – Weg glücklich geht.